Für Flüchtlinge fehlen noch Quartiere

Oldenburg muss dieses Jahr weiter 370 Asylbewerber aufnehmen - Neubau am Pophankenweg

 Die Stadt denkt auch an das Aufstellen von Wohn-Containern. Die mietkosten liegen bei 600.000 Euro pro Jahr.

von Rainer Dehmer

Für die Unterbringung von Asylbewerbern wird die Stadt wohl Wohn-Container aufstellen müssen. Denn der Umbau anderer Unterkünfte könnte teurer werden als gedacht. „Wir müssen abwägen, ob es als Übergangslösung wirtschaftlich ist“, sagte SozialamtsleiterinInge Voigtländer am Dienstagabend in der Sitzung des Sozialausschusses. Sie dachte dabei an die ehemalige Mannschaftsunterkunft der alten Feuerwache an der Auguststraße und an ein Gebäude der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne. Hohe Kosten verursache insbesondere der Einbau der vorgeschriebenen Brandschutzanlagen.

Wie berichtet, muss Oldenburg – wie auch andere Kommunen – aufgrund der gestiegenen Asylbewerberzahl mehr Flüchtlinge unterbringen. Die Verwaltung geht davon aus, dass es in diesem Jahr noch mindestens 370 Menschen sein werden.

Als mögliche Quartiere sind aber nicht nur die alte Feuerwache und die frühere Soldaten-Unterkunft in Donnerschwee in der Prüfung. Zuversichtlich ist Sozialdezernentin Dagmar Sachse, dass zwei weitere Gebäude auf dem Fliegerhorst als Gemeinschaftsunterkunft (160 Plätze) genutzt werden können.

Im Anbau des Seniorenzentrums Haarentor am Schützenweg will die Stadt ab Mitte April zunächst 46 Flüchtlinge unterbringen. Sie beziehen Räume im ersten und zweiten Obergeschoss. Für weitere 19 Plätze im Dachgeschoss sind noch Arbeiten erforderlich. Dazu zählt der Bau einer Fluchttreppe. Die Umbaukosten belaufen sich auf 50 000 Euro.

Begonnen wurde bereits mit der Herrichtung eines Geländes am Pophankenweg. Dort will die Stadt selbst eine Unterkunft bauen. Dies soll aber nicht mehr – wie zunächst angekündigt – in Fertigmodellbauweise geschehen. Das Gebäude entstehe in konventioneller Bauweise, hieß es in der Sitzung. Dabei will die Verwaltung darauf achten, dass die Gemeinschaftsunterkunft später auch für andere Zwecke genutzt werden kann.

Für die mögliche Aufstellung von Wohn-Containern (100 Plätze) hat die Stadt ein Grundstück an der Gerhard-Stalling-Straße in Osternburg vorgesehen. Amtsleiterin Inge Voigtländer wies darauf hin, dass solche Container derzeit bundesweit stark nachgefragt würden. Deshalb seien auch die Mietkosten sehr hoch. Pro Jahr fielen für die Asyl-Container Kosten von etwa 600 000 Euro an.

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