Merkel will Frauen Mut machen Führungsverantwortung zu übernehmen

 

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in einer Frauenquote nur eine von vielen Möglichkeiten, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Allerdings steige dadurch der Druck auf Unternehmen, darüber nachzudenken, wie viele Möglichkeiten der Frauenförderung man habe, sagt Merkel in ihrem neuen Video-Podcast.

Neben einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sieht die Bundeskanzlerin vor allem bei der Berufswahl einen Ansatzpunkt. Zum Teil konzentriere sich die Auswahl noch sehr auf wenige Frauenberufe. Deshalb, so Merkel, werbe sie sehr stark für naturwissenschaftliche und Ingenieurberufe, "die auch sehr gut bezahlt sind".

Die Bundeskanzlerin will Frauen Mut machen: Verantwortung zu übernehmen, sei eine wichtige und gute Sache, sagt sie. Am kommenden Dienstag (7.5.) diskutiert Merkel im Kanzleramt mit rund 75 weiblichen Führungs- und 30 Nachwuchskräften über die Bedingungen beruflichen Erfolgs.

Die Wirtschaft habe über Jahre nicht ihre Versprechungen eingehalten, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, kritisiert Merkel. Deshalb die "flexible Quote", mit der sich die Unternehmen selbst verpflichten müssten, den Frauenanteil in Aufsichtsräten, aber auch anderen Führungspositionen zu erhöhen. "Ich finde aber auch, eine Selbstverpflichtung darf nicht ohne jedes Ziel sein", sagt Merkel. Deshalb setze sie sich für eine rechtliche Regelung in der nächsten Legislaturperiode ein, wonach ab 2020 in Aufsichtsräten 30 Prozent Frauen vertreten sein sollen.

"Aber das ist ja nur ein kleines Element", räumt Merkel ein, da sich die Quote längst nicht auf alle Unternehmen beziehe. "Insgesamt müssen wir immer wieder dafür werben: Die erfolgreichsten Betriebe sind die Betriebe, wo Männer und Frauen, wo Menschen verschiedenen Alters gut zusammenarbeiten", betont die Bundeskanzlerin.

Merkel möchte Haus- und Erziehungsarbeit besser zwischen Frauen und Männern verteilt sehen. Mit den Vätermonaten beim Elterngeld sei ein erster wichtigen Schritt dahin gemacht. Ein Umdenken möchte die Bundeskanzlerin auch bei der Karriereplanung. In vielen Unternehmen sei sie noch nicht darauf ausgerichtet, "dass Menschen heute ja auch eine lange Lebensarbeitszeit haben und dass nicht alle Karriereschritte schon mit 35 oder 40 geplant oder abgeschlossen sein müssen". Die Familienzeit dürfe nicht "völlig identisch mit der Karriereplanungszeit sein".

Hinweis: Der Video-Podcast ist heute, Samstag, ab 10:00 Uhr, unter www.bundeskanzlerin.deabrufbar. Unter dieser Internetadresse ist dann auch der vollständige Text zu finden

 

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