Die Zwangsabgabe, die Sparer in Zypern zahlen sollen, sei ein Sonderfall, sagt die Kanzlerin. Erstmals seit 2008 verspricht sie: In Deutschland sind Bankguthaben sicher.

Angesichts der Zwangsabgabe in Zypern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Einlagen-Garantie für deutsche Sparer erneuert. "Es ist das Merkmal einer Garantie, dass sie gilt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zypern sei ein Sonderfall.

Die Lösung dort habe "keine Parallelen zu anderen Ländern und deswegen auch keine Auswirkungen auf sie", sagte Seibert. Unruhe unter Einlegern und Sparern in anderen Euro-Ländern sei daher nicht gerechtfertigt. 

Merkel und der frühere Finanzminister Peer Steinbrück hatten vor viereinhalb Jahren angesichts der Finanzkrise den deutschen Sparern versichert, dass ihre Einlagen sicher sind.

Am Wochenende hatten die Euro-Finanzminister ein Rettungspaket für Zypern beschlossen, das eine Zwangsabgabe aller Kontoinhaber in dem Staat beinhaltet. Dadurch sollen die Bürger an der Banken-Rettung beteiligt werden. Erstmals werden somit bei der Rettung eines Euro-Landes auch Kleinsparer herangezogen.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte am Montag in Berlin, die Belastung auch von Bankeinlagen mit weniger als 100.000 Euro Guthaben sei keine Erfindung der Bundesregierung. Video kommentieren

Über die genaue Ausgestaltung der Maßnahme wird derzeit aber weiter verhandelt. Nach großen Protesten gegen die Zwangsabgabe wurde die Entscheidung des zyprischen Parlaments über das Rettungspaket erneut verschoben. Die Regierung in Nikosia will nun nachverhandeln und Kleinsparer besser schützen.

Zypern-Paket habe beruhigende Effekte

Die Bundesregierung geht davon aus, dass das Zypern-Paket "eher beruhigende Effekte hat, weil dadurch die Unklarheiten beseitigt werden". Das Paket werde den Staat, den Bankensektor und die Wirtschaft in Zypern stabilisieren.