Verbraucherstimmung steigt

 

 

Die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird im ersten Vierteljahr eine schwarze Null aufweisen. Das erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem jüngsten Konjunkturbarometer. Im Schlussquartal 2011 ging das BIP mit minus 0,2 Prozent noch leicht zurück.

Zwar wird das erste Quartal zunächst noch schwach ausfallen. Aber bereits ab Frühjahr rechnen die Berliner Konjunkturforscher wieder mit merklichen Wachstumszuwächsen.

"Bei der anhaltend guten Lage auf dem Arbeitsmarkt werden sich die Haushalte nicht mehr wie zuletzt beim Konsum zurückhalten. Und auch die Unternehmen werden bei den anhaltend niedrigen Zinsen und der nach wie vor kräftigen Nachfrage vor allem von außerhalb des Euroraums ihre Investitionen bald wieder ausweiten. Dies legt die deutlich aufgehellte Unternehmensstimmung nahe." sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.

Verbraucherstimmung steigt weiter

Eine steigende Verbraucherstimmung haben auch die GfK-Marktforscher festgestellt. Der Gesamtindikator des GfK-Konsumklimas prognostiziert für März 2012 einen Wert von 6,0 Punkten nach 5,9 Zählern im Februar. Das Konsumklima setzt damit seine langsame, aber stetige Aufwärtsbewegung fort.

"Die Konsumenten bestätigen ihren Eindruck aus den Vormonaten, wonach die Binnenkonjunktur zu einem stabilisierenden Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland werden kann", stellen die GfK-Marktforscher fest. Zwar erleide die Anschaffungsneigung geringfügige Einbußen, weise aber dennoch ein sehr hohes Niveau auf.

Dagegen werden die Einkommensaussichten im Februar – auch vor dem Hintergrund einer stabilen Arbeitsmarktlage – deutlich optimistischer eingeschätzt als noch im Vormonat. Der leichte Rückgang der Konjunkturerwartung signalisiere, dass aufgrund der Schuldenkrise im internationalen Umfeld nach wie vor Risiken für die deutsche Wirtschaft bestehen.

"Aufbauend auf der erfreulich robusten Zunahme der Beschäftigung werden die privaten Konsumausgaben im laufenden Jahr den größten Beitrag zum Wirtschaftswachstum liefern. Diese Nachfrage ist auch deshalb so nachhaltig, weil sie aus erwirtschafteten Einkommen finanziert wird und auf erbrachter Wirtschaftsleistung beruht," kommentiert Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler die Ergebnisse der GfK.

Einkommenserwartung: deutlicher Anstieg

In Bezug auf ihr künftiges Einkommen sind die Beschäftigten sehr optimistisch. Die überaus positive Situation auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland habe von Seiten der Verbraucher hohe Erwartungen an die Tarifparteien geweckt, stellen die Marktforscher fest. Die Beschäftigten hofften, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen die Lohn- und Gehaltszuwächse besser ausfallen werden als in der Vergangenheit. Entsprechend stark stieg der von den Marktforschern ermittelte Index und zwar um 7,2 auf 41,3 Punkte. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Juni 2011 gemessen.

Konsumfreude: Trend geht zu größeren Anschaffungen

Die Anschaffungsneigung der Verbraucher ist im Februar leicht zurückgegangen. Das Minus des Indikators beträgt 2,6 Zähler. Damit weist der Indikator einen Wert von 39,2 Punkten auf und liegt damit laut GfK auf einem überaus hohem Niveau. Es setze sich der Trend fort, Geld lieber für größere Anschaffungen auszugeben, als es schlecht verzinst auf die hohe Kante zu legen, so die Marktforscher.

Die ausgeprägte Konsumfreude werde außerdem von der guten Arbeitsmarktentwicklung gestützt. Niedrige Arbeitslosigkeit verringere die Furcht der Beschäftigten, ihren Job zu verlieren. "Dies gibt ihnen Planungssicherheit, wie sie vor allem für größere und werthaltigere Anschaffung notwendig ist", stellen die Marktforscher fest.

Die Ergebnisse zur Verbraucherstimmung sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.

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