Heiner Meyer: Private Eyes

 

 

Um Frauengunst und Männerträume geht es in der neuen Sonderausstellung des Stadtmuseums Oldenburg. Vom 28. Januar bis 9. April zeigt das Haus unter dem Titel „Private Eyes“ Werke des Pop Art-Künstlers Heiner Meyer. Dieser benutzt Werbeikonen, Comicfiguren und Statussymbole für seine Werke. Großformatig stellt er sie in neuen Konstellationen zusammen. In seinen Reihen und Serien aus Antike, Diven, Werbewelt, Filmen und Jet-Set vermag Heiner Meyer durch die Kombination zusammengehöriger Motive neue Wirklichkeits- und Aussageebenen zu öffnen, die in Verbindung mit aktuellen Medien ganz heutig sind und die soziale Wirklichkeit unserer Zeit dokumentieren, die Verquickung von Warenwelt und Menschenalltag.

Die Aktualität seiner Bilder findet international breites Interesse. Seine Ikonographie ist geläufig. Seine Deutungen und Umdeutungen kennen die Effekte unserer Zeit. Neben dem Alltag lebt der Wunsch nach der Karriere, dem Glück, der Erfüllung.

 

 

Nagellack und Autolack, Benz und Busen
Es gibt bei Meyer einen deutlichen Zusammenhang zwischen Nagellack und Autolack. Dazwischen drängen die Zutaten von Frauengunst und Männerträumen auf die Bildfläche. Der Seinszusammenhang zwischen Benz und Busen, Kraft und weichen Kurven wird von ihm betont herausgestellt. Die Zutaten, die er verwendet, fordern Aufmerksamkeit durch Wahrhaftigkeit und Leiblichkeit. Sein Realismus, an dem alles und jede Nuance gut erfunden ist, sieht das Lebensgesamt umfassend, kühn, ironisch, gescheit und liebevoll engagiert.

Durch seine Kombinationen verbindet er Wirklichkeit und Psyche, Surreales und Assoziatives. In dieser Kombination enträtselt er Mythen und Ikonen.
Es gelingt ihm, den Vorbeizug des Zeitgebundenen, der Werbe-, Konsum-, Alltags- und Kinowelt, die Welt der großen und kleinen Sehnsüchte, Gier, Macht und Genuss, zu fesseln und zu fangen. Er verwandelt das Flüchtige in die innegehaltenen Zwischenräume seiner Bilder. In ihnen äußert sich ein Moralist. Heiner Meyer hält fest, was von allem übrig blieb und bleibt: grelle Welt, stille Erkenntnis und Traum

 

Rahmenprogramm

Weitere Informationen über die Ausstellung sowie das Rahmenprogramm finden Sie direkt auf den Seiten des Stadtmuseums »

Über den Künstler Heiner Meyer

Heiner Meyer wurde 1953 in Bielefeld geboren, wo er bis heute lebt und arbeitet. Er begann sein Kunststudium an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig, zunächst bei den Professoren Hermann Albert und Lienhard von Monkiewitsch, später bei Prof. Karl Schulz und dann bei Prof. Malthe Sartorius, dessen Meisterschüler er ab 1981 wurde. Die Stadt Braunschweig zeichnete ihn im gleichen Jahr mit dem Rudolf-Wilke-Preis aus. 1982 folgte der Kunstpreis der Lottogesellschaft Niedersachsen. Ein Jahr später nahm er einen Lehrauftrag an der HBK Braunschweig an, heiratete und richtete sich sein erstes Atelier in Bielefeld ein. Von 1986 bis 1990 lehrte er an der Fachhochschule Bielefeld am Fachbereich Visuelle Kommunikation. Er erhielt das Ebernburg Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz und wird vom Kultusministerium des Landes Nordrein-Westfalen gefördert. Meyer präsentiert seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt, wobei neben Deutschland, die USA und Asien Schwerpunkte bilden.

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