Den demographischen Wandel gestalten

 

Bis 2060 werden rund 17 Millionen Menschen weniger als heute in Deutschland leben. Jeder dritte wird dann über 65 Jahre alt sein. Jeder siebte – also rund 10 Millionen Menschen – wird sogar älter als 80 sein.

 
Mit dem "Bericht zur demografischen Lage und künftigen Entwicklung des Landes" will die Bundesregierung eine breite öffentliche Diskussion anstoßen. Denn wenn künftig die Bevölkerung zurückgeht und die Menschen im Schnitt älter werden, bringt das bedeutende Veränderungen mit sich. Vieles müssen wir deshalb anders organisieren.
 

Der Demografiebericht beschreibt die wichtigsten Fakten und Trends zum demografischen Wandel. Er macht die demografischen Veränderungen und die damit verbundenen Folgen sichtbar. Der Bericht greift alle demografierelevanten Politikfelder auf. Er bietet erstmals eine umfassende Informationsgrundlage für die politischen Entscheidungsträger.
 

Besondere Herausforderungen in allen Lebensbereichen

 
Die Entwicklung hat Auswirkungen auf nahezu alle Gesellschafts-, Lebens- und Politikbereiche. Um das gesellschaftliche Zusammenleben und den wirtschaftlichen Wohlstand in Deutschland langfristig zu sichern, formuliert die Bundesregierung folgende Handlungsfelder: Familie und Gesellschaft, Zuwanderung und Integration, Wirtschaft, Arbeit, Bildung und Forschung, Alterssicherung, Gesundheit und Pflege, Ländliche Räume und Stadtregionen, Infrastruktur und Mobilität sowie Staat und Verwaltung.
 

Eine Demografiestrategie für morgen

 
Die Bundesregierung sieht in der Gestaltung des demografischen Wandels eine der großen Zukunftsaufgaben. Auf der Grundlages des Demografieberichts wird sie im kommenden Frühjahr eine Demografiestrategie vorlegen.
 
Dabei sollen die Entwicklungschancen für Menschen jeden Alters frühzeitig erkannt und gefördert werden. Leitziele sind:
  • Chancen eines längeren Lebens erkennen und nutzen
    Der erfreuliche Anstieg der Lebenserwartung und das damit verbundene längere gesunde Leben sind eine große Chance für jeden Einzelnen wie auch für die Gesellschaft als Ganzes. Alle Menschen sollen ihrer Lebenssituation entsprechend die Chance erhalten, ihre Potenziale und Fähigkeiten zu entwickeln. Sie sollen ihre Lebenswünsche realisieren und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben leisten können.
     
  • Wachstumsperspektiven stärken und Wohlstand sichern
    Die Bevölkerung im Erwerbsalter wird etwa ab dem Jahr 2020 deutlich schneller weniger als die Gesamtbevölkerung. Es gilt, die Fachkräfte vor allem im Inland zu aktivieren. Da das aber nicht reichen wird, ist mehr qualifierte Zuwanderung erforderlich.
     
  • Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt erhalten und stärken
    Das Älterwerden der Bevölkerung - zumal von Region zu Region unterschiedlich - erfordert Veränderungsbereitschaft. Denn die Menschen sollen sich überall in Deutschland auf eine angemessene Alterssicherung und Versorgung mit Gesundheits- und Pflegeleistungen verlassen können.
     
  • Handlungsfähigkeit des Staates bewahren
    Ein wichtiger Punkt ist hier die Generationengerechtigkeit. Die sozialen Sicherungssysteme und die öffentlichen Leistungen sind an die sich verändernden Bedingungen und Bedürfnisse anzupassen.
 

Alle sind gefordert

 
Die Auswirkungen des demografischen Wandels gehen alle an. Länder, Kommunen, die Wirtschaft und Sozialpartner, die Zivilgesellschaft aber auch jeder Einzelne sind hier gleichermaßen gefordert. Wenn alle zusammenarbeiten, können die Chancen eines längeren Lebens genutzt werden und gelingt die erfolgreiche Gestaltung des demografischen Wandels.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben