Zigarette? Nein danke!

 
Die Zahl der jugendlichen Raucher hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verringert. Die Bundesregierung will bis 2015 den Anteil jugendlicher Raucher trotzdem weiter auf unter 12 Prozent und erwachsener Raucher auf unter 22 Prozent nachhaltig senken.
 
Der Anteil der jugendlichen Raucher von 12 bis17 Jahren lag 2010 bei 12,9 Prozent. Somit hat er sich seit 2001 von 27,5 Prozent um mehr als halbiert. Der Tabakkonsum der Erwachsenen hingegen ist nur leicht gesunken. Im Jahr 2007 sind etwa 110.000 Menschen an den direkten Folgen des Rauchens gestorben. 3.300 Menschen starben an den Folgen des Passivrauchens.
 
Rauchen verursacht Kosten durch Behandlung und Pflege (direkte Kosten) sowie volkswirtschaftliche Schäden durch Erwerbsunfähigkeit, Arbeitsausfälle und vorzeitige Todesfälle. Das sind jährlich schätzungsweise etwa 21 Milliarden Euro.
 

 

 

 

 

Viele wollen das Rauchen aufgeben

 
Die Mehrheit der Raucher will mit dem Rauchen aufhören. Etwa 30 Prozent unternehmen pro Jahr mindestens einen ernsthaften Ausstiegsversuch. Angebote zur Tabakentwöhnung gibt es genügend. Den Rauchern stehen zur Entwöhnung etwa 3.500 Angebote mit ca. 250.000 Plätzen zur Verfügung. Für den Einzelnen ist oft schwer zu erkennen, welche Angebote es gibt und welches Angebot seinen Bedürfnissen entspricht. Die Bundesregierung spricht deshalb verschiedene Zielgruppen direkt an.
 

"rauchfrei"

 
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert unter der Dachkampagne "rauchfrei": Ziel ist es, den Einstieg in das Rauchen zu verhindern, vor Passivrauch zu schützen und Raucher beim Aufhören zu unterstützen.
 
2007 entwickelte das Münchner Institut für Therapieforschung das "Rauchfrei"- Kursprogramm für Erwachsene. Es ist laut Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums und der BZgA das am häufigsten in Deutschland angebotene Kursprogramm zur Tabakentwöhnung. Zum Ende des Kurses waren 2009 mehr als 55 Prozent der Teilnehmenden rauchfrei. Die deutschen Krankenkassen erkennen es als erstattungsfähiges Präventionsprogramm an.
 
In Haupt-, Real- und Berufsschulen rauchen Jugendliche nachweislich mehr als an Gymnasien. Deshalb richtete sich die Jugendkampagne "rauchfrei" im Jahr 2009/2010 gezielt an diese Schulen.
 
Für die stationäre Rehabilitation gab es 2009 das Programm "Rauchfrei nach Hause!?". Es richtet sich an Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Es richtet sich auch an jene, die noch unentschlossen oder kritisch sind. Durch die offene Programmstruktur können die Patienten jederzeit in das fortlaufende Programm einsteigen.
 

"Auf dem Weg zur rauchfreien Schule"

 
Mit dem Leitfaden "Auf dem Weg zur rauchfreien Schule" und Fortbildungen unterstützte die BZgA 2009/2010 Schulen beim Rauchverbot. Es hat sich gezeigt, dass Schüler und Schülerinnen, die sich als "Schülermentoren" für die Rauchfreiheit in Schulen einsetzen, wesentlich zu einer Kultur des Nichtrauchens beitragen. Um auch in Zukunft diesen erfolgreichen Weg zu sichern, arbeitet die BZgA an einem Leitfaden zum Schülermentoren-Programm.
 
Be smart – don’t start! So heißt der bundesweite Nichtraucherwettbewerb, der von der BZgA, der Deutschen Krebsforschung und anderen Institutionen gefördert wird. Seit 1997 spricht der Wettbewerb Schüler aus der 6. bis 8. Klasse an. Ziel ist, das Thema "Nichtrauchen" an die Schulen heranzutragen und den Einstieg in das Rauchen zu verzögern oder vorzubeugen.
 
Vergleiche zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigten, dass Berufsschüler Angebote wie Raucherentwöhnungsgruppen und Nichtraucherseminaren eher selten nutzen. Deshalb startete das Bundesministerium für Gesundheit ein Modellprojekt für Berufsschüler, dass am Mobiltelefon als bevorzugtem Kommunikationsmittel der Altersklasse ansetzt. Über SMS erhalten Auszubildende Informationen darüber, wie sie das Rauchen einschränken oder damit aufhören können.
 

Rauchfrei – aber wie?

 
Das Internet-Ausstiegsprogramm der BZgA begleitet erwachsene Raucher über 21 Tage bei ihrer Entwöhnung und gibt individuelle Tipps und Empfehlungen. 2010 erweiterte die BZgA die Rauchfrei-Plattform um ein Audioangebot zu "Mythen und Fakten rund um das Thema (Nicht-)Rauchen". Bürger können ihre Fragen über ein Online-Kontaktformular an die Experten der BZgA senden. Sie erhalten Antwort per Email.

Die Telefonberatung der BZgA zur Rauchentwöhnung steht an sieben Tagen die Woche zur Verfügung. Unter der Telefonnummer 01805/31 31 31 beantworten Sachverständige Fragen zur Rauchentwöhnung und informieren über Beratungsangebote (14 Cent/Minute aus dem Festnetz). Von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr ist der Beratungsservice erreichbar.
 

EU-Kampagne: "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen"

 
"Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" – ist der Slogan einer neuen EU-weiten Kampagne, die die Europäische Kommission im Juni 2011 gestartet hat. Die Kampagne richtet sich an Raucher zwischen 25 und 34 Jahren. Die EU-Kommission spricht sie über Sozialen Netzwerke und auf Veranstaltungen an. Sie will zeigen, welche Vorteile es hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Ausstiegswillige Raucher erhalten durch den Onlinedienst "iCoach" praktische Hilfe.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben