Die Energiewende kommt

 

 


Einstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien, Ausstieg aus der Kernenergie, mehr Energieeffizienz und Netzausbau. Mit einem breiten Maßnahmenpaket hat die Bundesregierung die Energiewende in Deutschland eingeleitet: Ein Meilenstein für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands.
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel informierte in ihrer Regierungserklärung vom 9. Juni 2011 über die neue Architektur der Energieversorgung: "Wir können als erstes Industrieland der Welt die Wende zum Zukunftsstrom schaffen."
 
Drei Ziele sind für die Bundesregierung entscheidend: 
 
- Versorgungssicherheit
- Bezahlbarkeit und
- Umweltverträglichkeit
  

 

 

 

 

  

Atomausstieg ist unwiderruflich

 
Spätestens Ende 2022 soll das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima will die Bundesregierung noch schneller als ursprünglich geplant aus der Kernenergie aussteigen.
 

3.600 km Trassen bis 2020 bauen

 
Noch sind die deutschen Stromnetze nicht auf den Transport der erneuerbaren Energien ausgelegt. Das Netzausbaubeschleunigungsgesetz sorgt dafür, dass Höchstspannungsleitungen schneller gebaut werden können – über Landesgrenzen hinweg. Zum Beispiel für den Nord-Süd-Transport.

Um den neuen Herausforderungen durch die Integration erneuerbarer Energien gerecht zu werden, müssen circa 3.600 Kilometer Höchstspannungstrassen bis zum Jahr 2020 neu gebaut werden.
 
Die Planungs- und Bauzeit für Stromtrassen in Deutschland soll von durchschnittlich zehn auf vier Jahre verkürzt werden, kündigte Bundeswirtschaftsminister Rösler an. Der schnellstmögliche Umstieg auf erneuerbare Energien hänge stark von der verfügbaren Infrastruktur und dem Netzausbau ab, betonte er.
 
Erstmals wird es eine deutschlandweit koordinierte Netzausbauplanung geben. So können Fehlplanungen vermieden werden, die sich ergeben könnten, wenn Netzbetreiber individuell planen. Die Öffentlichkeit soll jederzeit am Planungsprozess beteiligt werden. Ziel ist es, eine größere Akzeptanz für den Leitungsausbau zu erreichen und den Netzausbau so zu beschleunigen.
 



Energiesparen wird gefördert

 
Auch das Energiesparen wird mit der Energiewende vorangebracht. Da etwa 70 Prozent des Primärenergiebedarfs im Bereich des Verkehrs und bei Gebäuden anfallen, sollen ab 2012 für die Gebäudesanierung im CO2-Gebäudesanierungsprogramm jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
 
Zudem können zehn Prozent der Kosten für die energetische Sanierung von der Steuer abgesetzt werden. Das ist ein Volumen von weiteren 1,5 Milliarden Euro.
 
Das seit 2006 bestehende CO2-Gebäudesanierungsprogramm ist sehr erfolgreich. Seit Bestehen dieses Programms wurden pro Jahr 4,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Kumuliert über die Jahre sind das zwischen 20 Millionen Tonnen und 25 Millionen TonnenCO2, die eingespart wurden.
 

Zügige Planung und Genehmigungen

 
Deutschland wird seine Ausbauziele für die erneuerbaren Energien nur erreichen, wenn sich Anlagen zügig und unbürokratisch planen und genehmigen lassen. Das neue Planungsbeschleunigungsgesetz erleichtert den Bau von Solaranlagen an und auf Gebäuden. Windenergieanlagen aufzurüsten (Repowering) soll einfacher werden. Außerdem sollen Flächen für die Erzeugung, Verteilung, Nutzung oder Speicherung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung gezielt in Bebauungsplänen ausgewiesen werden können.
 

Elektroautos gehört die Zukunft

 
Bis 2020 sollen mindestens eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren, bis 2030 sogar sechs Millionen. Das Autoland Deutschland soll zum Leitanbieter und Leitmarkt von Elektroautos werden.
 
Die Bundesregierung verdoppelt deshalb die Mittel für Forschung und Entwicklung auf fast zwei Milliarden Euro bis 2013. Wer ein Elektroauto kauft, soll viele Vorteile haben: zehn Jahre keine Kfz-Steuer, eigene Elektrofahrzeug-Parkplätze mit Ladestationen und die Erlaubnis, Busspuren zu nutzen.

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